Tabuthema Inkontinenz: „Inkontinenz ist nichts, wofür man sich schämen müsste!“ St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung

Am 30.06.2023 ist Internationaler Inkontinenztag

Tabuthema Inkontinenz: „Inkontinenz ist nichts, wofür man sich schämen müsste!“

Chefärzte doctor-medic Serban und Dr. Eskef: "Hand in Hand für unsere Patienten!"
Chefärzte doctor-medic Serban und Dr. Eskef: "Hand in Hand für unsere PatientInnen!"

Gießen, 30.06.2023. Inkontinenz ist ein Tabuthema, obwohl schätzungsweise 10 Millionen Menschen alleine in Deutschland darunter leiden. Laut Kontinenzgesellschaft wenden sich die Hälfte der Betroffenen nicht einmal an einen Arzt und isolieren sich auch sozial mit Zunahme der Beschwerden. Im St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung sind die Fachabteilungen „Gynäkologie und Geburtshilfe“ unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Kosai Eskef und „Allgemein-, Visceralchirurgie und Proktologie“ unter Leitung von Chefarzt doctor-medic Sorin Şerban auf die Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz spezialisiert. Beide nehmen den „Internationalen Inkontinenztag“ am 30.06.2023 zum Anlass, die Krankheit aus der Tabuzone zu holen. „Inkontinenz ist nichts, wofür man sich schämen müsste!“, sind sich beide Chefärzte einig. „Viele leiden unter diesen Krankheiten. Mit einem Besuch beim Arzt ist schon ein wichtiger Schritt getan, um eine Heilung oder zumindest eine Linderung des Leidens zu erzielen.“

 

Foto: „Hand in Hand für unsere Patienten“: Doctor-medic Sorin Şerban, Chefarzt Allgemein-, Visceralchirurgie und Proktologie, und Dr. med. Kosai Eskef, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe, St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung © Jokba

Harninkontinenz

„Jede Inkontinenz ist behandelbar und kann spürbar gelindert werden, in den meisten Fällen ist Heilung möglich. Das ist für Betroffene wichtig zu erfahren – eine ideale Gelegenheit dafür bietet die Welt-Kontinenz-Woche“, erläutert Chefarzt Dr. med. Eskef. Er und sein Team halten viele Möglichkeiten der Abklärung und der Therapie dieser Erkrankungen vor. Chefarzt Dr. med. Eskef ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Urogynäkologie und Beckenbodenrekonstruktion (AGUB).

Besonders wichtig ist die genaue Differenzierung der Inkontinenz und / oder der Senkung. Das beginnt mit der genauen Anamnese, der gynäkologischen Untersuchung und wird ergänzt durch Spezialverfahren, z.B. die neuste urodynamische Blasendruckmessung, Beckenboden-Ultraschall / Pelvic-Floor-Sonografie. „Wir arbeiten Hand in Hand mit den niedergelassenen Frauenärzten, Hausärzten und Urologen, wo die konservativen Maßnahmen wie Beckenbodengymnastik und Verschreibung von speziellen Medikamenten und Hilfsmitteln bereits beginnen.“, erklärt der Gynäkologe. „Wir runden das Angebot in der Region durch unser breit aufgestelltes operatives Spektrum mit und ohne Fremdmaterial ab. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der minimal-invasiven Urogynäkologie. Den Behandlungsplan passen wir den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Frauen an.“ Insbesondere zur Therapie der sehr belastenden Dranginkontinenz können weitere Verfahren im St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung angewendet werden, z.B. die Botoxinjektion in die Blase.

„Anale Inkontinenz“ (Stuhlinkontinenz)

„Anale Inkontinenz“ (Stuhlinkontinenz) ist das Spezialgebiet von Chefarzt doctor-medic Şerban. „Die Stuhlinkontinenz ist eine mangelnde Kontrolle der Entleerung des Darmes, also der Unfähigkeit, spontanen Stuhl- oder Windabgang zu unterdrücken oder zu kontrollieren. Diese Erkrankung betrifft mindestens ca. 2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung und steigt im Alter bis 15 Prozent an.“, erläutert der Proktologe. „Frauen leiden fünfmal häufiger als Männer unter der Krankheit. Das Thema ist leider noch tabu in unserer Gesellschaft und es gibt eine unbekannt hohe Dunkelziffer an Inkontinenz-Leidender.“

Die Ursache kann unterschiedliche Faktoren haben: neurologische Erkrankungen (Morbus Parkinson, Multiple Sklerose und periphere Neuropathie bei Diabetes mellitus), entzündliche Darmerkrankungen, Geburtstrauma, anorektale Chirurgie, Bestrahlung und Operationen im kleinen Becken, chronische Stuhlentleerungsstörungen etc. „Die Diagnose und Therapie sind komplex und interdisziplinär. Die Betroffene sollten einen erfahrenen spezialisierten Arzt aufsuchen, statt zu leiden und sich von der Gesellschaft zu isolieren.“, appelliert Chefarzt doctor-medic Şerban an die Patienten.

Die Teams um die Chefärzte Dr. med. Eskef und doctor-medic Şerban arbeiten interdisziplinär zusammen. In der Beckenbodenkonferenz besprechen sie alle Fragen zur Abklärung der Therapie von Krankheiten des Beckenbodens und legen ein individuelles Therapiekonzept für den jeweiligen Patienten oder die jeweilige Patientin fest.

Im St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung erfolgt zusammenfassend die Untersuchung und Beratung im interdisziplinären Gebiet zu:

  • Beckenbodensenkung
  • Rezidiv Operation
  • Gebärmuttersenkung
  • Zytocele (Blasensenkung)
  • Enterocele
  • Rektocele (Enddarmsenkung)
  • Mischharninkontinenz
  • Dranginkontinenz
  • Belastungsinkontinenz
  • Stuhlinkontinenz
  • Rektumprolaps
  • Analprolaps
  • Hämorrhoidalleiden
  • Abszesse, Fisteln, Ekzeme
  • Analvenenthrombose
  • Analfissur

 

Terminvergabe und Überweisung / Einweisung

Harninkontinenzsprechzeiten (Gynäkologie): Mo bis Fr 08:30 – 12 Uhr.
Nach telefonischer Vereinbarung mit dem Chefarztsekretariat: 0641 7002-320 oder per Sprechzeiten-Kontaktformular.

Koloproktologische Sprechzeiten (Allgemein-, Visceralchirurgie und Proktologie): Di und Do 13:00 - 15:30 Uhr.
Nach telefonischer Vereinbarung mit dem Chefarztsekretariat: 0641 7002-341 oder per Sprechzeiten-Kontaktformular.

Schwerpunkt Beckenboden

Alle Informationen zum Schwerpunkt Beckenboden finden Sie hier.

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