Pressemitteilung
Anale Inkontinenz – darüber spricht man nicht mal mit der besten Freundin
Im Schwerpunkt Beckenboden des St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung wird die Stuhlinkontinenz jeder Ausprägung interdisziplinär behandelt
Gießen, 01.07.2019. Frau M. hat zwei Kinder geboren und großgezogen, jetzt im Alter stellt sich doch langsam eine Undichtigkeit bezüglich der Stuhlentleerung ein. Frau M. führt dies u.a. auf die Geburten zurück, seinerzeit seien diese nicht einfach gewesen. Für die Verschmutzungsepisoden schämt sie sich und spricht darüber nicht einmal mit ihrer besten Freundin. „Doch es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten“, weiß Dr. med. Torsten Brückner, Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie im St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung. „Diese reichen von der Ernährungsumstellung und Beckenbodensport über stuhlgangsbremsende Medikamente bis hin zu Korrekturoperationen und sogar elektischer Reizung des Schließmuskels mit einem Schrittmacher.“
Bei Frau M. haben Beckenbodentraining und Ernährungsumstellung schon den gewünschten Erfolg gebracht. Bei längeren Aktivitäten wie ihrem geliebten Tanzen nimmt sie hemmende Medikamente. Sollte im Alter eine Verschlechterung eintreten, ist sie über die Möglichkeit der Schrittmachereinpflanzung bereits informiert.

Schwerpunkt Beckenboden
„Der Beckenboden ist ein Bereich, in dem Organe auf engem Raum zusammen liegen, so dass hier bei Beschwerden eine Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen notwendig ist“, erläutert Chefarzt Dr. Brückner. Im gemeinsamen Schwerpunkt Beckenboden arbeiten die Teams um Dr. med. Peter Gilbert, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, und um Chefarzt Dr. Brückner interdisziplinär zusammen. In der Beckenbodenkonferenz besprechen sie alle Fragen zur Abklärung der Therapie von Krankheiten des Beckenbodens und legen ein individuelles Therapiekonzept für den jeweiligen Patienten oder die jeweilige Patientin fest. „Inkontinenz ist sehr schambehaftet. Viele Patientinnen und Patienten verbergen ihre Krankheit und leiden sehr darunter. Dabei ist Inkontinenz nichts, wofür man sich schämen müsste!“ Sind sich beide Chefärzte einig und möchten Betroffene anlässlich des Internationalen Inkontinenztages (30.06.2019) Mut machen, zum Arzt zu gehen. „Mit einem Besuch beim Arzt ist schon ein wichtiger Schritt getan, um eine Heilung oder zumindest eine Linderung des Leidens zu erzielen.“
Chefarzt Dr. Brückner und sein Oberarztteam bieten interdisziplinär die Abklärung von Stuhlentleerungsstörungen, analer Inkontinenz und Senkungszuständen des Mastdarms an. Hier erfolgt routinemäßig die Diagnostik mittels Anamnese, Befunderhebung, (dynamischer) Proktoskopie, Rektoskopie, Endosonographie, Hinton-Test – ein Verfahren der Funktionsdiagnostik, um die Transportfähigkeit des Darms zu testen – und MR-Defäkographie, bei dem die Darmentleerung nachgestellt wird.
Schwerpunkt Beckenboden
Im St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung erfolgt zusammenfassend die Untersuchung und Beratung im interdisziplinären Gebiet zu:
- Beckenbodensenkung
- Harninkontinenz
- Stuhlinkontinenz
- Rektumprolaps
- Rektozele
- Analprolaps
- Hämorrhoidalleiden
- Abszesse, Fisteln, Ekzeme
- Analfissur
- Analvenenthrombose
Terminvergabe und Überweisung / Einweisung
Koloproktologische Sprechzeiten: Di und Do 14:00 - 17:00 Uhr.
Nach telefonischer Vereinbarung mit dem Chefarztsekretariat: 0641 7002-341.
Weitere Informationen unter www.jokba.de.