Das Hygiene-Team vom St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung klärt zum „Internationalen Tag der Händehygiene“ (05.05.2021) auf
Händehygiene - so wichtig, aber oft unterschätzt!
Gießen, 05.05.2021. Am 05.05.2021 ist der „Internationale Tag der Händehygiene“. Gerade in Zeiten von Corona ist das „richtige Händewaschen“ allseits präsent und nimmt auch im privaten Raum einen hohen Stellenwert ein. Unser Team der Krankenhaushygiene unter Leitung von Dr. Ahmet Akinci, Chefarzt der Inneren Medizin, und Dr. med. Stefan Steidl, Chefarzt der Geriatrie, möchte zum „Internationalen Tag der Händehygiene“ auf das Thema hinweisen und dafür sensibilisieren, dass die Hände Keimüberträger Nummer 1 sind. Deshalb ist die hygienische Händedesinfektion immer ein Muss – und das nicht nur in Zeiten von Corona.
Händedesinfektion im Krankenhaus und Gesundheitseinrichtungen
Im Krankenhaus oder auch in anderen Gesundheitseinrichtungen geht es darum, alle Erreger auf den Händen abzutöten, die Krankheiten verursachen könnten. Diese Erreger stammen von Patienten und deren unmittelbarer Umgebung. Ziel ist es, die Übertragung auf weitere Patienten und das Personal zu vermeiden. Händehygiene mit Händedesinfektion gehört deshalb zu den wichtigsten Hygienemaßnahmen im Krankenhaus.
Die Abtötung von Keimen ist mit Wasser und Seife alleine nicht sicherzustellen. Deshalb sollten bei der Betreuung von Patienten nur bei verschmutzten Händen Wasser und Seife verwendet werden. Ansonsten gilt hier die Benutzung von Händedesinfektionsmittel. Darüber hinaus werden den Händedesinfektionsmitteln Hautpflegemittel zugesetzt, so dass sie zu deutlich weniger Hautbelastungen und -schäden führen.
Um den Patienten- und Mitarbeiterschutz zu gewährleisten, gelten verbindliche Richtlinien im Umgang mit Krankheitserregern und Infektionskrankheiten. Händedesinfektion ist keine Option oder eine Sache der Gelegenheit. Sie ist ein Muss in jedem Krankenhaus.
Auf die richtige Methode kommt es an:
Desinfektionsmittel auf die trockenen Hände auftragen und einreiben!
- Die Hände müssen danach nass sein (vom Desinfektionsmittel)
- Daumen, Fingerkuppen und Nagelfalz nicht vergessen
- 30 Sekunden Einwirkzeit – so viel Zeit muss sein!
Im persönlichen Umfeld reicht Händewaschen mit Wasser und Seife
Im persönlichen Umfeld ist das Waschen mit Wasser und Seife völlig ausreichend. Dies sollte immer geschehen bei sichtbar verschmutzten Händen, nach der Toilette, vor dem Essen, vor dem Zubereiten von rohen Mahlzeiten (z. B. Salat) und nach dem Handhaben von rohem Fleisch. In Zeiten von Corona sollte die Häufigkeit nochmal angepasst werden: Waschen Sie sich immer gründlich die Hände, wenn Sie unterwegs waren und nach Hause kommen, z.B. nach der Arbeit, nach dem Einkaufen, nach dem Spazierengehen.
Sollten Sie zu Hause einen Angehörigen pflegen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt, ob von Fall zu Fall eine Händedesinfektion anzuraten wäre.
Richtiges Händewaschen funktioniert so:
- mindestens fünf Mal am Tag Hände mit Seife einschäumen
- kräftige Waschbewegungen (etwa bis 30 dabei zählen) => Kindern empfiehlt man zur besseren Zeit-Einschätzung in etwa das Singen von zwei Mal „Happy Birthday“.
- danach warm oder kalt abwaschen
- die Hände gut abtrocknen
Was das Händewaschen betrifft, gibt es reichlich Defizite: Untersuchungen zeigen, dass in rund zwei Drittel aller Fälle die Toilette ohne korrektes Händewaschen verlassen wird. Also ran an Wasser und Seife. Denn: Händehygiene ist wichtig – wird aber oft unterschätzt.
[Diese Pressemitteilung stammt aus dem Jahr 2020 - hat an Aktualität aber nichts verloren.]
Foto: Krankenhaushygieniker, Dr. Ahmet Akinci, Chefarzt Innere Medizin und Stv. Ärzlicher Direktor und Dr. med. Stefan Steidl, Chefarzt Geriatrie. Copyright: Jokba.