St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung nimmt teil an Aktion „Organ- und Gewebespende – Jetzt entscheiden. Weitersagen.“
Als der Ethikrat des St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung in seiner Sitzung darüber beriet, ob sich unser Krankenhaus an der Aktion „Organ- und Gewebespende – Jetzt entscheiden. Weitersagen.“ beteiligen möchte, war die einvernehmliche und überzeugte Antwort: „Da machen wir mit. Das Thema ist wichtig!“ In Deutschland warten circa 8.500 Patientinnen und Patienten auf eine lebensrettende Transplantation. Jeder Mensch – egal welchen Alters – sollte sich mit dem Thema Organspende befassen und es auch im Familien- und Freundeskreis ansprechen.
Der Tenor der Aktion lautet: Organ- und Gewebespende geht uns alle an. Wer ein Ja oder ein Nein im Organspendeausweis oder in der Patientenverfügung dokumentiert, schafft im Ernstfall Klarheit für Ärztinnen, Ärzte und Angehörige. Es zählt nicht, wie man sich entscheidet, sondern dass man sich entscheidet. Doch nur wer gut informiert ist, kann auch eine Entscheidung treffen. Ausführliche Informationen sind auf der Website der BZgA zu finden: www.organspende-info.de.
Zur Teilnahme an der Aktion gibt es aus unserem Krankenhaus folgende Stimmen:
Krankenhausseelsorge, vertreten durch Diakon Christoph Schäufler und Pfarrer Matthias Schmid:
„Gott ist stärker als der Tod, darauf vertrauen wir als Christinnen und Christen. Die Frage, ob meinem Körper Organe entnommen sind oder nicht, kann kein Hindernis für Gottes Lebensmacht sein, die mein Leben verwandelt.
So oder so ähnlich ist es in verscheiden Stellungnahmen sowohl der Deutschen Bischofskonferenz als auch der EKD (evangelischen Kirche Deutschland) zu lesen. Aber auch in den Kirchen gibt es anderslautende Stimmen.
Als Seelsorgerinnen und Seelsorger ist es uns wichtig, uns unserer eigenen Einstellung gegenüber der Frage zur Organspende bewusst zu sein. Unabhängig davon muss es aber unsere Aufgabe sein, Betroffene bei ihrer Selbstklärung zu unterstützen und sie zu begleiten.
Wir würden uns wünschen, dass Sie persönlich aus Ihrem Glauben heraus eine Entscheidung treffen.“
Dr. Ahmet, Akinci, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin:
„Wir Mediziner arbeiten tagtäglich für ein besseres Leben für unsere Mitmenschen. Das Leben ist ein einmaliges, wertvolles Geschenk an uns alle. Es gibt aber auch Menschen, die auf ein Organ, auf neues Leben warten und hoffen. Schenken Sie Hoffnung am Ende ihres Lebens. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Organspendeanmeldung.
Auch, wenn Sie sich dagegen entscheiden, respektieren wir Ihren persönlichen Willen. Aber wir bitten Sie: Setzen Sie sich mit dem Thema aktiv auseinander und entscheiden Sie sich – und sagen es weiter.“
Dr. med. Christoph Thesen, MPH
Oberarzt Anästhesie und Transplantationsbeauftragter
"Organspende ist ein aktuelles und sehr wichtiges Thema in Deutschland, dem wir uns verstärkt annehmen wollen. Die Zahlen realisierter Organspenden sind in Deutschland im Vergleich mit vielen anderen Ländern deutlich niedriger. Hierfür gibt es viele Gründe, über die wir auch im Rahmen von Informationsveranstaltungen informieren möchten. Der gesellschaftliche Dialog und das persönliche Gespräch in der Familie und mit Fachleuten sind die wichtigsten Grundlagen, um eine eigene Entscheidung zu treffen und diese auf dem Organspendeausweis festzuhalten.
Jeder Mensch ist in seiner Entscheidung frei und kann zustimmen oder ablehnen. Wir unterstützen den individuellen Entscheidungsprozess durch Informationen oder Hinweise auf Informationsquellen.
Ich persönlich engagiere mich für die Organspende, die eine der medizinischen Maßnahmen ist, die direkt Leben rettet und für die Betroffenen durch die gesundheitliche Verbesserung das Leben auch wieder lebenswert macht."
Das St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung beteiligt sich an der Aktion, in dem es auf der Homepage www.jokba.de und auf den sozialen Medien (Facebook und Instagram) unter @jokbaKrankenhaus über die Aktion „Organ- und Gewebespende – Jetzt entscheiden. Weitersagen.“ berichtet. Im Haus werden Plakate aufgehängt und entsprechend Vorlagen für Organspendeausweise ausgelegt.
Initiiert hat die Aktion die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Katholische Krankenhausverband Deutschland e.V. (kkvd). Mit der Aktion motivieren BZgA, kkvd und die 59 teilnehmenden Allgemein- und Fachkrankenhäuser aus dem kkvd-Verbund Menschen zur Auseinandersetzung mit dem Thema Organ- und Gewebespende mit dem Ziel, eine persönliche Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren.
Ergebnisse der BZgA-Repräsentativbefragung aus dem Jahr 2022 belegen, dass 84 Prozent der Befragten der Organ- und Gewebespende positiv gegenüberstehen, knapp 61 Prozent haben bereits eine Entscheidung getroffen. 44 Prozent haben ihre Entscheidung schriftlich festgehalten. Mit der Aktion „Organ- und Gewebespende. Jetzt entscheiden. Weitersagen!” unterstützen BZgA und kkvd durch verständliche und umfassende Information das Thema Organ- und Gewebespende.
Fragen, die viele Menschen zu diesem Thema bewegen sind:
Wie kann ich meine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende verbindlich festhalten?
Dies geht in einem Organspendeausweis oder in der Patientenverfügung. Geben Sie Ihren Angehörigen im Falle des Falles Sicherheit, informieren Sie sich und treffen Sie Ihre Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende. Sprechen Sie über Ihre Entscheidung mit Ihren Angehörigen, damit diese Bescheid wissen und in Ihrem Sinn handeln können.
Welche Entscheidungen kann ich auf dem Organspendeausweis festhalten?
Sie können der Organ- und Gewebespende mit oder ohne Einschränkungen zustimmen, der Spende widersprechen oder die Entscheidung auf eine andere Person übertragen. Der Organspendeausweis kann zum Beispiel unter organspende-info.de kostenfrei bestellt werden.
Gibt es eine Altersgrenze für die Organ- und Gewebespende?
Nein. Was zählt, ist der jeweilige Zustand der Organe. Dieser hängt nur bedingt vom Lebensalter ab. Ob ein Organ transplantiert werden kann, entscheidet die Ärztin oder der Arzt zum Zeitpunkt der Entnahme anhand von medizinischen Befunden.
Wo kann ich mich beraten lassen?
Sie können sich bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt zur Organ- und Gewebespende beraten lassen. Das ergebnisoffene Gespräch soll dazu ermutigen, eine Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren.
Wo bekomme ich weitere Informationen?
Unter der kostenlosen Nummer 0800 90 40 400 des Infotelefons Organspende sowie unter organspende@bzga.de geben medizinisch geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gern Auskunft. Ausführliche Informationen gibt es außerdem auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.organspende-info.de/