Endokrinologie
Die Endokrinologie befasst sich mit Erkrankungen des Hormonsystems. Es handelt sich meistens um seltene und spät diagnostizierte Erkrankungen. Deswegen gewinnt die Endokrinologie zunehmend mehr an Bedeutung, auch für Zentren für seltene und unerkannte Erkrankungen (ZUSE).
Wegen der Komplexität des Hormonsystems ist die Diagnosestellung häufig schwierig. Im Allgemeinen kann die Diagnose und Therapie jedoch ambulant in einer endokrinologischen Schwerpunktpraxis erfolgen.
Eine stationäre Behandlung ist dann notwendig, wenn es zu akuten, krisenhaften Entgleisungen kommt, wie z.B. bei einer Addisonkrise, einer schweren Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder einer schweren Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), die lebensbedrohlich verlaufen können.
Bestimmte diagnostische Verfahren können bzw. müssen unter stationären Bedingungen durchgeführt werden:
- Hungerversuch bei ungeklärten Hypoglykämien (Dauer 72h)
- Durstversuch bei Verdacht auf Diabetes insipidus
- Spezielle endokrinologische Stimulations- und Suppressionstests (z. B. Insulinhypoglykämietest, Clonidin-Hemmtest, Kochsalz-Belastungstest u. a.)
Die endokrinologischen Fachärzte unserer Abteilung betreuen außerdem eine Selbsthilfegruppe für Patienten mit Nebennieren- und Hypophysenerkrankungen (Netzwerk Glandula), die sich vier Mal jährlich in unserem Krankenhaus trifft.