Jubiläumsjahr 2024
Wir feiern: 150 Jahre / 125 Jahre / 828 Menschen / 1 Krankenhaus
Am Anfang unserer Geschichte stehen zwei Frauen, die sich nie begegnet sind, wahrscheinlich nicht einmal etwas voneinander wussten. Zwei Frauen, die - auf den ersten Blick - unterschiedlicher kaum sein konnten. Die eine, Emilie Gräfin von Görlitz (1801 - 1847) aus adeligem Hause, aufgewachsen in der Großstadt Frankfurt, wohlhabend, evangelisch, verheiratet mit einem Diplomaten, der in Darmstadt, der damaligen Hauptstadt des Großherzogtums Hessen, tätig war, wo sie gemeinsam residierten.
Die andere, Elisabeth Eppinger (1814 - 1867): aus einfachen Verhältnissen, aufgewachsen in Niederbronn, einer beschaulichen Gemeinde im Elsass, katholisch, Gründerin eines weltweit tätigen Frauenordens.
Was die beiden Frauen verbindet, ist die Liebe zu den notleidenden Menschen ihrer Zeit. Sie sahen die Not und halfen, jede auf eine andere Art und Weise, aber sie halfen.
Emilie Gräfin von Görlitz
Emilie Gräfin von Görlitz war in Darmstadt in vielfältiger Weise karitativ tätig. Da sie kinderlos blieb, stiftete sie ihr gesamtes Vermögen zugunsten der Gründung eines Krankenhauses in Gießen. Das Krankenhaus sollte den Namen des damals weit über die Stadt hinaus bekannten Arztes Prof. Georg F. W. Balser tragen, der sich in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts um die Verbesserung der Versorgung von Schwangeren und Kranken sowie die Einführung der Pockenschutzimpfung einen Namen gemacht hatte. Die Gründung des Krankenhauses Balserische Stiftung im Jahre 1874 geht auf die Initiative und das karitative Engagement dieser für die Nöte der Menschen sensiblen Frau zurück.
Selige Mutter Alfons Maria Eppinger
Ganz anders der Weg von Elisabeth Eppinger, eine tief religiöse junge Frau, die sich mit Gleichgesinnten zusammenfand und schließlich 1849 die Kongregation der Schwestern vom Allerheiligsten Heiland (heute: Schwestern vom Göttlichen Erlöser, Niederbronner Schwestern) gründete. Rasch breiteten sich in den folgenden Jahren die Werke der Niederbronner Schwestern in Europa und bald auch in Afrika, Amerika und Indien aus, wo sich die Ordensfrauen bis heute der Erziehung und Bildung von Kindern und der Kranken- und Altenpflege widmen. Die Gründung des St. Josefs Krankenhauses im Jahre 1899 durch die Niederbronner Schwestern geht auf diese mutige und tatkräftige Frau zurück, die am 9. September 2018 im Straßburger Münster seliggesprochen wurde.
Zwei Frauen, zwei unterschiedliche Wege und doch ein gemeinsames Ziel: die Not der Menschen zu lindern, ganz konkret hier in Gießen durch die Gründung der beiden Krankenhäuser, deren Weg 2012 zu einem gemeinsamen St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung zusammen führte.
Gemeinsam möchten wir die festlichen Jubiläen von 150 Jahren Balserische Stiftung und 125 Jahren St. Josefs Krankenhaus feiern und Sie, unsere Patienten, Besucher, Mitarbeiter, Freunde des Hauses, Kooperationspartner sowie die Gießener Bevölkerung daran teilhaben lassen.
Freundliche Grüße
Andreas Leipert
Geschäftsführer